Der einsame männliche Vertreter Österreichs, Klaus Gstinig, bei der Masters WM in Cortina

12. Mar Tiroler Mastersrennläufer im Wettkampfvakuum

Tiroler Skiverband in Alpin

Bitter verlief für die vielen Tiroler Mastersrennläufer diese Wettkampfsaison. Trotz engagierter Bemühungen seitens der Landesverbände und des ÖSV wurde Masters-Athleten in Österreich (ebenso wie übrigens Telemarkern und Shortcarvern) kein Spitzensportstatus vom Bundesministerium erteilt. Somit waren aufgrund des Veranstaltungsverbots weder reguläres Training noch eine Teilnahme an Wettkämpfen in Österreich möglich und eine Teilnahme an FIS Rennen im Ausland war, wenn überhaupt, dann nur unter schwersten Auflagen machbar.

Auf die Masters WM in Cortina (ITA) Anfang März war die Vorfreude bereits seit Jahren groß gewesen. Zum Zeitpunkt des Anmeldeschlusses war allerdings noch nicht klar, welche Ein/Ausreisebestimmungen gelten würden. Letztendlich schmolz die Liste der Tiroler Teilnehmer mit näherrückender WM wie Restschnee im Frühjahr und von 16 optimistischen Herren und 4 Damen ging genau einer an den Start. Der Osttiroler Klaus Gstinig war nicht nur der einzige Tiroler, sondern neben drei Damen aus Ostösterreich sogar der einzige Österreicher am Start. "Für mich ist Cortina der am nähsten gelegene Wettkampfort und mit nur einer Stunde Anreise konnte ich bis kurz nach Mittag wieder zuhause sein", erklärt der Oberdrumer aus dem Bezirk Lienz. "Es ist wirklich schade, dass den österreichischen Mastersrennläufern der Spitzensportstatus verwehrt wurde, denn so viele andere Nationen konnten starten - sehr viele Italiener natürlich, aber auch Deutsche, Schweizer, Polen, Tschechen, Kroaten, Franzosen, sogar Spanier, Finnen und Norweger. Die Piste war noch im Zustand von der WM Quaifikation, hart und blank, vor allem der Steilhang sehr anspruchsvoll. Aber zum Rennen fahren natürlich ein besonderes Zuckerl." Von WM-Stimmung und Feierlichkeiten hat unser "Lokalreporter vor Ort" aufgrund der Kürze seines Besuches leider wenig mitbekommen. Im Sinne von Julius Cäsar Veni, vidi, vici kam, fuhr und siegte (2. Rang!) er. Und reiste zügigst ab, um sich an der Grenze nach Österreich zeitgerecht rückzumelden.

Riesenslalom:
Klaus Gstinig (Union Oberlienz): 9. Herren Kat A (U60) sowie 2. und SILBER AK 55-59m

***

Nach unermüdlicher Intervention von ÖSV-Präsident Prof. Schröcksnadel beim Ministerium wurde Anfang März dann doch noch eine Sondergenehmigung für zweimal zwei Masters Schwerpunktveranstaltungen erteilt, allerdings in der Steiermark und nur als Tagesrennen am 20. und 27. März 2021, was eine Teilnahme für Mastersrennläufer westlich von Salzburg sehr schwierig macht. Details HIER und HIER sowie HIER und HIER

Und das Finale des FIS Masters Cup (vorverlegt von St. Moritz) am 27./28 März in Strbske Pleso (SVK) steht offiziell ebenfalls an, wenn auch maßnahmenbedingt eine weitere Herausforderung.

Bleibt als einziger Trost, dass das freie Skifahren in Tirol diesen Winter aufgrund der Schneeverhältnisse und des Entgegenkommens der Skigebiete eine wahre Wonne war.